L-Boxx oder Systainer – Systemboxen im Vergleich!

Wer kennt das nicht? Man besitzt eine Vielzahl an Werkzeugen und Kleinteilen, benötigt die eine bestimmte Schraube und fragt sich, wo genau man diese nun hingetan hat. Abhilfe schaffen Werkzeugkoffer und Kleinteilboxen, sogenannte Systemboxen. Diese besitzen meist eine Vielzahl an unterschiedlich großen Fächern zum sicheren Verstauen von Kleinteilen. Je nach Modell lassen sich die Einsätze frei wählen und somit für jeden beliebigen Verwendungszweck anpassen.

Einige Hersteller bieten neben der individuellen Aufteilung auch die Möglichkeit, die Werkzeugkisten (Systemboxen) miteinander zu verbinden. Dies erleichtert den Transport wie auch die Aufbewahrung enorm.

Die Auswahl der unterschiedlichen Koffersysteme richtet sich vom Hobby Heimwerker bis hin zum Profi Handwerker. Für jeden gibt es die passende Box.

Ein bekannter Hersteller ist die Firma Sortimo, diese bietet Werkzeugkoffer und Koffersysteme für Profis in herausragender Qualität. Nicht ohne Grund kooperieren einige der größten Werkzeughersteller mit dieser Firma.

Werkzeugkoffer oder Kleinteileboxen? – Die Systembox!

L-Boxx 102 gestapelt
L-Boxx 102 in Anthrazit

Sortimo bietet unterschiedliche Möglichkeiten der Unterbringung von Kleinteilen. Die wohl bekanntesten sind die L-Boxx Systemboxen, welche in Zusammenarbeit mit Bosch konstruiert wurden. Diese für nahezu jeden Einsatz konzipierten Kunststoffkisten lassen sich sicher stapeln und im Verbund transportieren.

Neben der Verwendung als Kleinteilebox lässt sich die L-Boxx auch zum Aufbewahren von Elektrowerkzeugen oder zum vollwertigen Werkzeugkoffer mit Einlagen umfunktionieren.

Die beiden Griffe der L-Boxx sind auf ein Maximales Beladungsgewicht von 25 kg im einzelnen (Kleiner Griff) und bis zu 40 kg (Großer Griff) im Verbund ausgelegt. Der Deckel der L-Boxx ist bis 85 kg belastbar.

Aufgrund des besseren Handhabung wurde bei den kleineren L-Boxxen der ersten Generation (L-Boxx G) genauso wie bei der neuen Generation (L-Boxx G4) zwei Griffe verbaut. Der eine ermöglicht das gerade Tragen der Boxx im Verbund, der andere ermöglicht das einfache, ermüdungsfreie Tragen im separaten Zustand. Bei den größeren Modellen.

Zu schwer zum Tragen?

L-Boxx 102 für Kleinteile
L-Boxx 102 für Kleinteile

Aber auch für Handwerker, welche größere Geräte und Maschinen oder auch schwerere Kleinteile transportieren müssen, ist bei der L-Boxx eine Lösung in Sicht.

Der L-Boxx Roller lässt sich mit bis zu 100 kg beladen und mühelos von einem Arbeitsplatz zum anderen Transportieren. Aufgrund des relativ geringen Eigengewichts und der Möglichkeit, die L-Boxxen sicher zu fixieren, muss man sich über ein verrutschen auf Kopfsteinpflaster oder dem Bürgersteig keine Sorgen machen.

Je nach Höhe der auf den L-Boxx Roller montierten Boxxen lässt sich mit wenigen Handgriffe aus dem einstigen Roller eine mobile Werkbank bauen. Wer also viele wechselnde Arbeitsorte hat, für den ist diese Erweiterung mit Sicherheit eine Überlegung wert.

Die Firma Sortimo:

Die Firma Sortimo wurde im Jahre 1973 von Herbert Dischinger in Bayern (Deutschland) gegründet. Der Name Sortimo steht für „SORTIment MObil“ was nicht anderes bedeutet als Sortiersysteme für den mobilen Einsatz. Das Hauptaugenmerk von Sortimo liegt auf der sicheren Unterbringung von Werkzeugen und Werkzeugkisten in nahezu jedem gewerblich genutzten Fahrzeug.

Die L-Boxx im Detail (L-Boxx G gegenüber L-Boxx G4)

Die L-Boxx von Sortimo lässt sich von unterschiedlichen Partnern, welche mit Sortimo kooperieren, bestellen. Hierunter fallen Namen wie etwa Bosch*, Wago* und Fischer*.

Sogar eine Beschriftung mit dem eigenen Logo ist laut dieser Internetpräsenz möglich.

Bild von Michael

Über die genauen Kosten dieser Individualisierung werden ich berichten, sobald ich diese in Erfahrung bringen konnte.

Die L-Boxx Allgemein

Die Maße der neuen L-Boxx G4 102 betragen (LxBxH) 360 mm x 444 mm x 118 mm im Außenbereich. Die ganze Boxx ohne Einsätze oder anderweitigen Inhalt wiegt 1.8 kg laut Herstellerangabe.

Im Vergleich, die Alte L-Boxx G 102 hat ein Außenmaß von (LxBxH) 358 mm x 445 mm x 118 mm und 313 mm x 378 mm x 65 mm im Innenraum.

Wer jetzt aufgrund der geringen Änderungen bei den Maßen Angst hat, dass die neue Generation (L-Boxx G4) in Zukunft nicht mehr auf die alte passen könnte, den können wir direkt beruhigen! Die Alte hier auch neue Version der L-Boxx passen ohne Probleme aufeinander. Lediglich bei den Innenleben muss man aufpassen.

Der Griff

Der vordere Griff zum separaten Tragen hat gegenüber dem alten etwas an dicke verloren, wohingegen die Länge des Griffs deutlich zugenommen hat. Dennoch wurden beim längeren Griff weniger Querstreben verbaut, als dies noch bei der alten L-Boxx der Fall war. Normalerweise hätte man bei einem längeren Griff auch eine höhere Anzahl an Verstärkungen erwartet, dies ist jedoch nicht der Fall.

Ich muss allerdings dazu sagen, dass dies der Stabilität keinen Abbruch tut. Ich hatte in keiner Weise das Gefühl, der Griff könnte in irgendeiner Form an seine Grenzen stoßen!

Grund für die Einsparung der Querstreben könnte auch die deutlich höhere Griffbreite sein. Aufgrund dieser erhält der Griff der neuen L-Boxx G4 von Haus aus bereits eine höhere Stabilität.

Verändert wurde auch der große Tragegriff, welcher immer dann zum Einsatz kommt, wenn die Boxen im Verbund transportiert werden sollen. Dieser ist bei der neuen Variante deutlich Kleiner und schmaler im Vergleich zum Vorgänger.

  • Persönlich gefällt mir der neue Griff etwas besser. Er liegt besser in der Hand und die kleinere Griffbreite beeinträchtigt mich in keiner Weise.

Die Boxx

Die L-Boxx wurde für den täglichen Einsatz auf der Baustelle konzipiert. Dank einer ausgetüftelten Konstruktion und robusten Materialien wie ABS-Kunststoff  ist die L-Boxx für starke Belastungen bestens geeignet.

ABS Kunststoff

Dieser Kunststoff ist extrem widerstandsfähig, welcher neben seiner schmutzabweisenden Eigenschaften auch resistent gegen Fette, Öle und Temperaturschwankungen (-40°C bis +100°C) ist.

ABS Kunststoff lässt sich hervorragend recyceln. Durch die Erweichungstemperatur von etwa +100°C und einer Verflüssigung Temperatur von etwa +220°C bis +250°C lässt sich beliebig oft ein neues Produkt herstellen.

Verbindung und Deckel

Einer der größten unterschiede zwischen der alten und neuen Varianten ist die unterschiedliche Lösung des Verbindungssystems. Lässt sich bei der alten Boxx im Verbund nur die oberste Kiste öffnen, ist es bei der neuen möglich, auch die darunterliegenden zu verwenden, ohne die oberen Kisten abnehmen zu müssen.

Dies wird möglich aufgrund eines neu gestalteten Deckels. Während bei der alten Version die Befestigungsnase am Gehäuse selbst unabhängig vom Deckel verbaut war, befindet sich diese nun am Deckel selbst.

Die Möglichkeit, bis zu 40 Kg im Verbund transportieren zu können, bleibt somit auch bei der neuen L-Boxx G4 erhalten!

Da von nun an das gesamte Gewicht der drunterliegenden Boxxen am Deckel gehalten wird, hat Sortimo auch die Verschlussklappen überarbeitet und deutlich stabiler gestaltet. Waren diese beim Modell G noch relativ dünn, „weich“ und elastisch, so wurden beim Modell G4 deutlich dickere Verschlussklappen verbaut.

Von einer weiteren Änderung ist der Boden der L-Boxx G4 betroffen. Der Boden der neuen L-Boxx ist nur noch zum Teil mit einer Wabenstruktur versehen. Was aber aus meiner Sicht keinen Großen unterschied zum Vorgänger im Bezug auf die Stabilität darstellt.

Auch auf der Innenseite des Bodens waren beim Vorgänger gewisse Strukturen erkennbar, durch welche ein Verrutschen einzelner Kleinteileboxen verhindert wurde. Auf diese muss bei der aktuellen L-Boxx G4 ebenfalls verzichtet werden. Die Innenseite der G4 ist glatt und enthält keine Strukturen.

Bild von Michael

Vermissen wird die zusätzliche Struktur im Innenraum nur, wer die L-Boxx als Kleinteilekiste mit den zur Verfügung stehenden Kleinteileboxen bestückt und dann auch nur, wenn hierbei einzelne Plätze leer bleiben. Ist die Kiste vollständig, so ist auch hier kein Verrutschen möglich und die fehlende Struktur fällt nicht auf.

Abbildung*
Gewicht (leer)2.84 kg3.48 kg1.30 kg1.80 kg
Fassungsvermögen8.8 Liter25.5 Liter
Stapelbar
Flexibel Innenleben
Im Verbund öffnen
ABS Kunststoff
Fahrzeugintegration
Maximale Belastung (Verbund)40 kg40 kg25 kg?25 kg
Maximale Belastung (Einzeln)25 kg25 kg25 kg?25 kg
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Systainer von BTI, Stier, Festool,…:

Systainer gestapelt
Systainer mit T-Lock Verbinder.

Die Firma BTI Befestigungstechnik GmbH & Co. KG ist eine im Jahre 1972 gegründete Tochterfirma der 1957 entstandenen Albert Berner GmbH. Die Firma BTI bietet eine große Auswahl an Baustellenzubehör genauso wie diverse Elektrowerkzeuge und Arbeitskleidung.

BTI vertreibt seine Produkte fast ausschließlich im Direktvertrieb mit Ausnahme der acht „Handwerker-Center“.

Der Systainer lässt sich wie auch die L-Boxx miteinander Verbinden, stapeln und im Verbund transportieren. In ihren Ausmaßen ist sie etwas kleiner als die L-Boxx und auch das System zum verbinden der einzelnen Boxen ist grundsätzlich ein anderes wie beim Konkurrenten.

Der Verkauf der Waren erfolgt ausschließlich an Unternehmer, Gewerbetreibende, Freiberufler und öffentliche Institutionen.

Wie auch bei Sortimo, entwickelt sich das System der Systainer ständig weiter. So wurde bereits eine neue Generation der Stapelbox auf den Markt gebracht, welche einige Kinderkrankheiten der alten Generation ausgemerzt und die Handhabung deutlich verbessert hat.

Der Systainer bietet beim Tragen genau wie auch Sortimo zwei Möglichkeiten an. Das Tragen im Verbund funktioniert wie auch bei der L-Boxx mit einem separaten Griff, welcher sich ausklappen lässt. Für das einzelne Tragen der BTI Box haben die Konstrukteure eine Einbuchtung im Deckel besonders verstärkt. Das Tragen ist somit auch im einzelnen Zustand möglich und dank der Verstärkung an der genannten Stelle keinesfalls unangenehm.

Der Systainer im Detail

Wer sich ernsthaft mit dem Thema Kleinteileboxen oder auch Aufbewahrungskisten im Handwerksbereich befasst, der wird auch um den sogenannten Systainer nicht herum kommen.

Auch der Systainer wird von einigen Namenhaften Herstellern beworben und vertrieben, darunter zum Beispiel Festool, Stier oder auch Makita.

Den Systainer gibt es ähnlich wie auch die L-Boxx in unterschiedlichen Größen. Neben der kleinsten Ausführung mit einer Höhe von 10,5 cm, einer breite von 29,6 cm und einer Tiefe von 39,6 cm gibt es noch 4 weitere Versionen.

Wie auch bei der L-Boxx, wird auch der Systainer ständig weiterentwickelt. So besitzt das neuste Modell einen sogenannten T-Lock Verschluss, welcher ein müheloses Öffnen und Verschließen der Boxen ermöglicht.

Verbindungslaschen eines Systainers
Verbindungssystem des Systainers mit T-Lock

Waren beim Vorgänger noch handelsübliche Klickverschlüsse verbaut, so lässt sich der T-Lock Verschluss einfach und im wahrsten Sinne des Wortes im Handumdrehen bedienen.

Das verbinden mit anderen Systainern funktioniert ein wenig anders, als es bei den L-Boxxen der Fall ist. Im Gegensatz zur L-Boxx muss beim Systainer zuerst die Rückseite in die darunter befindliche Kiste eingehakt und im Anschluss mit dem T-Lock Verschluss sicher verbinden werden.

Der Griff

Festool 497564 Systainer SYS 2 T-LOC
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Der obere Tragegriff ist beim Systainer etwas größer geraten als beim Konkurrenten. Auch der Griff des Systainers lässt sich mühelos versenken und garantiert somit ein platzsparendes verstauen. Im Vergleich zur L-Boxx besitzt der Griff des Systainer jedoch keinen Mechanismus, was den Griff daran hindert, wieder aufzuklappen.

Im Klartext bedeutet dies, stellt man den Systainer auf die falsche Seite, so ist es möglich, dass der Griff ungewollt aufklappt, was unter Umständen ziemlich nervig sein kann.

Auch der seitliche Tragegriff zum Transportieren der Kisten im einzelnen Zustand ist etwas anders wie bei der L-Boxx. Der Systainer verzichtet in diesem Falle komplett auf einen separaten Griff im üblichen Sinne und bietet lediglich eine Griffmulde im Deckel an. Diese Griffmulde ist jedoch sehr gut ausgeformt und auch schwer beladene Systainer lassen sich so gut Transportieren. Aufgrund er Positionierung des Griffs ist ein vollständiges senkrechtes Tragen jedoch nicht möglich.

Die Box

Systainer von innen - leer
Innenraum eines Systainers

Das Gehäuse des Systainers ist aus stoßfestem ABS-Kunststoff (Acrylnitril-Butadien-Styrol). Dieser besonders robuste Kunststoff ist neben Vorteilen wie einer hervorragenden schmutzabweisenden Wirkung auch besonders robust gegenüber Wärme und Kälte.

Wie auch bei der weiter oben Vorgestellten L-Boxx lässt sich der Systainer ebenfalls im Verbund transportieren. Das Verbinden erfolgt jedoch nicht wie beim Konkurrenten mittels eines Klick-Mechanismus, sondern mittels zweier Haken an der Rückseite der Box. Diese werden zuerst in den Deckel des darunter befindlichen Systainers geschoben. Im Anschluss wird der Systainer abgestellt und mittels T-Lock Verschluss sicher verbunden.

Fazit nach dem Vergleich

Systainer vs L-Boxx Vergleich
Vor- und Nachteile jedes Systems

Die L-Boxx ist ein hervorragendes Aufbewahrungssystem genauso wie auch der Systainer lassen sich mehrere Boxen des selben Typs miteinander verbinden. Beim verwendeten Material geben sich beide Systeme nichts. Die L-Boxx ist genauso wie auch der Systainer aus ABS Kunststoff und somit als sehr Robust anzusehen.

Das Stapeln der einzelnen Boxen empfinde ich beim Systainer etwas besser gelöst als bei der L-Boxx. Gerade wer aufgrund des Autos oder anderer Gründe einhändig stapeln muss, der wird mit dem Systainer wahrscheinlich glücklicher sein. Das einhängen mittels der haken an der Unterseite des Systainers geht deutlich einfacher von der Hand, als das bei der L-Boxx der Fall ist. Hier muss man schon etwas genauer zielen, um die Boxx auch richtig auf die drunterliegende zu setzen.

Außerdem müssen beim Lösen einzelner L-Boxxen beide Seiten (rechts und links) zugänglich sein, um die Boxx lösen zu können. Gerade bei geringem Platzaufgebot in der Werkstatt oder im Auto könnte sich dies negativ auswirken. Beim Systainer reicht lediglich das Drehen am T-Lock Verschluss von der Vorderseite des Systainers um die einzelnen Kisten voneinander zu trennen.

Beim eigentlichen Transport empfinde ich die L-Boxx als klaren Favoriten. Aufgrund des einzelnen an der Seite angebrachten Griffs (Bei den kleinen L-Boxxen), lässt sie die L-Boxx einfacher und bequemer tragen. Außerdem sitzt der obere (Große Griff) nicht locker wie beim Systainer, sondern ist arretiert und klappt nicht ungewollt aus.

Bei der großen Auswahl an unterschiedlichen Größen, welche beide Systeme anbieten, sollte sich somit auf jedenfall für jeden Einsatzzweck auch die richtige Box finden lassen.

Für den Fall, dass in diesem Artikel eine Frage ungeklärt geblieben ist oder andere Systeme eure Aufmerksamkeit geweckt haben, so lasst es mich wissen. Ich versuche möglichst jede Frage ehrlich zu beantworten.